Chemotherapie
bei Hodenkrebs:
Gehör schützen!
70–90 % der Patienten erleiden aufgrund von Cisplatin bleibende Hörschäden1
Gehörschäden durch Cisplatin bei Hodenkrebs: Was Sie wissen müssen
Sehr gute Heilungschancen
Sie haben die Diagnose Hodenkrebs erhalten und nach der operativen Entfernung des Primärtumors wird Ihnen eine Chemotherapie mit Cisplatin empfohlen. Die gute Nachricht: Diese Behandlung bietet eine hervorragende Heilungschance von bis zu 99 %.
Risiko bleibender Hörschäden
Leider besteht bei der Cisplatin-basierten Chemotherapie eine hohe Wahrscheinlichkeit von 70 bis 90 %, dass bleibende Hörschäden auftreten. Besonders betroffen ist der Hochfrequenzbereich Ihres Gehörs (10 bis 16 kHz), mit der Folge, dass es zu Einschränkungen der natürlichen Klarheit Ihres Hörens kommen kann. Dies ist vergleichbar mit einer vorzeitigen, deutlichen Alterung Ihres Hörvermögens um mehrere Jahrzehnte.
Unmittelbare Folgen für Ihr Gehör
Sprachverständnis
Sie können Schwierigkeiten haben, Gespräche in lauter Umgebung oder in Gruppen zu verstehen.
Klarheit des Gehörs
Ihr Gehör kann weniger klar werden, wodurch es schwieriger wird, hohe Töne wahrzunehmen
Geräuschlokalisation
Die Fähigkeit, die Richtung von Geräuschen zu erkennen, kann beeinträchtigt sein.
Langfristige Auswirkungen auf Ihr Gehör
Können Hörgeräte helfen?
Hörgeräte bieten in der Regel keine ausreichende Verstärkung in Frequenzen über 8 kHz. Daher sind sie bei einem Hörverlust in den höheren Frequenzen oft nicht wirksam, insbesondere Einschränkungen im Sprachverständnis und im Richtungshören persistieren.
Vermeidung von Hörschäden durch Cisplatin
Klinische Forschungsprojekte
In Deutschland laufen fortgeschrittene klinische Forschungsprojekte, die das Ziel haben, Hörschäden, die durch Cisplatin verursacht werden, zu reduzieren oder vollständig zu verhindern. Es ist wichtig, sich über diese Möglichkeiten zu informieren und diese mit Ihrem behandelnden Arzt zu besprechen.
Folgende HNO-Kliniken sind an diesen Forschungsprojekten beteiligt:
- Universitätsklinikum Aachen
- Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
- Universitätsklinikum Essen
- Universitätsklinikum Frankfurt
- Universitätsklinikum Giessen und Marburg
- Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
- Universitätsklinikum Jena
- Universitätsklinikum Mannheim
- Klinikum rechts der Isar (TU München)
- Rotkreuzklinikum München
- Universitätsklinikum Regensburg
- Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
- Universitätsklinikum Tübingen
- Universitätsklinikum Würzburg
Weitere Informationsquellen zum Thema Hodenkrebs
Indem Sie sich umfassend informieren und mögliche Alternativen in Erwägung ziehen, können Sie besser auf die Behandlung vorbereitet sein und Ihre Chancen auf eine möglichst hohe Lebensqualität verbessern.
Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
www.krebsinformationsdienst.de/hodenkrebs
www.krebsinformationsdienst.de/nachrichten/hoerverlust-bei-krebs-ein-unterschaetztes-problem
Deutsche Krebsgesellschaft
www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/hodenkrebs
Deutsche Krebshilfe
www.krebshilfe.de/informieren/hodenkrebs
Deutsches Studienzentrum für HNO-Heilkunde
Krebsliga Schweiz